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Einstellen Shimano Rapid Rise Schaltung
Eine besondere Technologie der Kettenschaltung ist das Shimano Rapid Rise. Wie der Name es schon sagt, ermöglicht dieses System einen schnellen Aufstieg der Kette. Bei den gewöhnlichen Kettenschaltungen wird die Kette über indexierte Spannung auf die größte Ritzel gebracht, bei geringster Spannung ruht die Fahrradkette auf dem untersten Ritzel.
Technisch bedingt ist es daher schwerer, die Fahrradkette auf ein größeres Ritzel zu bringen, da die Spannung auf das Schaltseil erhöht werden muss. Vor allem bei den älteren Gangschaltungen merkt man es sehr gut, dass das Schalten in niedrigeren Gängen leichter fällt. Mit Rapid Rise entwickelte jedoch Shimano ein Schaltwerk, das den Spieß umdreht. Bei Shimano Rapid Rise liegt die Kette bei niedrigster Tension nicht auf der untersten Ritzel, sondern auf der obersten Ritzel. Die Kette kann dadurch leichter von dem untersten Ritzel auf die obere Ritzel zurück wandern. Bei den ersten Modellen, die primär bei hochwertigen Mountainbikes eingebaut wurden, lenkte eine Umlenkrolle das Schaltseil um. Im Laufe der Jahre hat Shimano auf diese Umlenkrolle verzichtet, stattdessen ist nun die Feder des Schaltwerks so ausgerichtet, dass die Schaltschwinge sich im Ruhezustand unterhalb der größten Ritzel positioniert ist. Daher finden wir selbst bei den neueren Modellen von Shimano Rapid Rise den gewöhnlichen Lauf der Schaltseile.
Shimano Rapid Rise neu einstellen und indexieren
Das Einstellen der Schaltung Shimano Rapid Rise ist zum einen erforderlich, wenn Sie ein neues Schaltwerk an Ihrem Fahrrad eingebaut haben. Zum anderen müssen Sie Shimano Rapid Rise neu justieren, wenn Sie nicht mehr reibungsfrei in die einzelnen Gänge schalten können, die Kette entweder zwischen Ritzelpaket und Speichen bzw. Rahmenstreben fällt. Auch ein Rasseln der Kette zeigt an, dass Sie die Einstellung der Schaltung überprüfen müssen.
Um in die Ausgangsposition für die Justierung der Schaltung zu gelangen, schalten Sie in den kleinsten Gang, damit die Kette auf dem obersten Ritzel liegt. Das Kettenführungsrad, also das obere der beiden Schalträdchen soll nun genau unter der Mitte des größten Ritzels stehen. Für Korrekturen am Schaltwerk lösen Sie vorsichtig die Klemmschraube, mit der das Ende des Schaltseils am Schaltwerk befestigt ist.
Betrachten Sie nun das Hinterrad nicht mehr von der Seite, sondern von hinten. Schauen Sie sich genau die Lage der Schalträdchen im Vergleich zu dem obersten Ritzel an. Eine falsche Position führt dazu, dass die Kette entweder zwischen die Speichen gelangt oder ständig auf den nächsten Gang springen möchte. Mit der Begrenzungsschraube „L“ können Sie die Schaltschwinge korrekt ausrichten. Nur wenn die Schalträdchen mit dem größten Ritzel eine Flucht bilden, läuft sie geschmeidig über das Ritzel, ohne nervige Geräusche wie ein Rasseln zu verursachen.
Jetzt justieren wir die Schaltschwinge auf Höhe von dem untersten Ritzel. Entspannen Sie die Kette, indem Sie die Kettenschwinge nach vorne schieben und die Kette selbst von dem obersten Ritzel auf das Unterste übertragen. Erneut müssen Sie nun die Lage der Schaltschwinge überprüfen. Die Schalträdchen sollten sich wiederum unter dem größten Ritzel befinden. Die Korrektur nehmen Sie nun mit der Begrenzungsschraube „H“ vor.
Entspannen Sie erneut die Kette, indem Sie das Schaltwerk wieder nach schieben. Nehmen Sie die Kette von dem untersten Ritzel und übertragen Sie diese auf das oberste Ritzel. Stellen Sie sicher, dass die Gangschaltung das oberste Ritzel ansteuert. Am besten ist es, wenn Sie dazu einfach mit dem Schalthebel so oft zurückschalten, bis der niedrigste Gang erreicht ist, also bei einer Shimano Rapid Rise Schaltung mit zehn Gängen sollten Sie schon zehnmal zurück schalten. Sobald die Kette als auch das Schaltwerk sich in der Ausgangsposition befinden, können Sie wieder die Klemmschraube für das Ende des Schaltseils festschrauben.
Für nächsten Schritt überprüfen wir, ob eine neue Indexierung der Schaltung Shimano Rapid Rise notwendig ist. Dazu schalten Sie zuerst einen Gang höher und betätigen Sie anschließend die Pedale. Bei richtiger Indexierung springt nun die Kette sauber auf das zweite Ritzel und bleibt dort. Wir nehmen auch dann eine kleine Einstellung vor, wenn die Kette geschmeidig auf diesem Ritzel läuft, ganz ohne Geräusche zu verursachen. Am Schaltwerk finden Sie eine Einstellschraube, worin der Bowdenzug des Schaltzugs mündet. Kurbeln Sie die Pedale und drehen Sie vorsichtig diese Schraube heraus, also gegen den Uhrzeigersinn. Stoppen Sie, sobald Sie merken, dass die Kette im Begriff ist, das nächste Ritzel anzusteuern. Dies ist dann auch die Ursache für ein leises Rattern der Kette, das durch das Schaltwerk ausgelöst wird. Nachdem Sie diesen Punkt gefunden haben, drehen Sie ein wenig die Einstellschraube wieder zurück.
Eine neue Indexierung müssen Sie auch ausführen, wenn Sie wie oben beschrieben in der Ausgangsposition in den nächst größeren Gang schalten, die Kurbeln betätigen, die Fahrradkette jedoch nicht auf dem zweiten Ritzel bleibt, sondern einen Ritzel weiter nach unten springt. Diese Indexierung ist ebenfalls einfach auszuführen. Ist die Kette auf dem dritten Ritzel gesprungen, drehen Sie diese Schraube nach rechts, wobei Sie weiterhin die Pedale kurbeln. Sie werden feststellen, dass die Kette wieder auf das zweite Ritzel gelangt.
Schwingen Sie sich nun auf Ihr Fahrrad und drehen Sie einige Runden. Schalten Sie alle Gänge durch, um zu sehen, ob alle Gänge geräuschlos und sauber angesteuert werden. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie erneut die Spannung des Schaltseils und die Lage der Schaltschwinge überprüfen. Schauen Sie sich auch ganz genau die äußere Hülle des Bowdenzugs für das Schaltseil an. Sie sollten unbedingt ein neues Schaltseil mit Außenhülle kaufen, wenn der Bowdenzug beschädigt ist.