Rohloff – Nabenschaltungen und mehr

Wie kam es dazu, dass man heute weltweit die Firma Rohloff mit Fahrrad Nabenschaltung in Perfektion in Verbindung setzt? Zur Beantwortung dieser Frage müssen wir uns in das Jahr 1986 nach Fuldatal bei Kassel begeben. Als Barbara und Bernhard Rohloff in diesem Jahr ihr Unternehmen gründeten, verfolgten sie ein Ziel: eine hochwertige Fahrradkette herzustellen, die extremen Belastungen standhielt. Diese Zielsetzung war für das kleine Unternehmen nicht ganz ohne Schwierigkeiten: Fahrradketten müssen optimal auf die Kettenschaltung abgestimmt sein und daher stellten die anderen Fahrrad Giganten wie Shimano selbst ihre Fahrradketten her und konnten sie deswegen auch gut vermarkten, da Ketten anderer Hersteller nicht mit ihrem Antrieb kompatibel waren. Die Firma Rohloff nahm dennoch diese Herausforderung an.

Im Jahre der Firmengründung entwickelte Rohloff die Fahrradkette S-L-T 99 und patentiert diese, 1988 wurde diese auf IFMA der Welt vorgestellt. Das besondere am Messestand von Rohloff war, dass die Fahrradkette S-L-T 99 zeitgleich völlig reibungslos und ohne Probleme auf drei verschiedenen Ritzelkränze lief – der Fahrradhersteller Hügi, Campagnolo und Shimano.  Ein schwerer Schlag für die Japaner, hatten sie doch behauptet, dass man der Antrieb ihrer Schaltwerke nur mit eigenen, speziellen Ketten funktionierte. Die Fahrradkette Rohloff S-L-T 99 bewies das Gegenteil. Außerdem war sie die erste Kette, die als Neunfach-Kette genauso auf Zahnkränzen mit sieben und acht Ritzeln lief.

Von 1990 bis 1994 existierte zwischen dem italienischen Radhersteller Campognolo und Rohloff eine enge Partnerschaft. Campognolo verwendete nur noch Rohloff Ketten bei der Auslieferung seiner Fahrräder. Außer einem vollen Auftragsbuch kam es dem Unternehmen Rohloff noch in einer anderen Hinsicht zu Gute: Als ein relatives junges Unternehmen wurde es sehr schnell international bekannt, da Fahrräder von Campognolo weltweit vermarktet werden. Aber auch der Sieg der Tour de France durch Greg Lemond und Miguel Indurain, deren Erfolg unter anderem auch auf die Fahrradkette Rohloff S-L-T 99 zurückzuführen ist, trug wesentlich dazu bei, dass man die Firma Rohloff vor allem im Radrennsport nun als Fahrradketten Hersteller sehr ernst nahm.

Im Jahre 1996 erfüllte sich Bernhard Rohloff einen Traum. Seit der Gründung des Unternehmens vor zehn Jahren träumte er davon, nicht nur der Hersteller einer hochwertigen Fahrradkette zu sein, sondern dass diese Fahrradkette sogar mit einem Fahrradantrieb aus eigenem Hause betrieben wird. Dieser Traum wurde zehn Jahre nach Firmengründung Wirklichkeit, als auf der ersten Pressekonferenz des Unternehmens der Rohloff Speedhub 500/14 präsentiert wurde. Eine Fahrrad Nabenschaltung, die mit „nur“ 14 Gängen denselben Wirkungsgrad erreicht wie eine 27 Gangschaltung. Die bisherigen Nabenschaltungen verfügten maximal über sieben Gänge. Wofür steht aber die „500“? Die „500“ gibt das Übersetzungsverhältnis zwischen kleinstem und größtem Gang an. Jedoch liegt dieses Übersetzungsverhältnis sogar noch über 500 %.  Dadurch, dass diese Nabenschaltung sich kompakt verpackt in einem Leichtmetall Gehäuse befindet, ist sie nicht äußeren Einflüssen wie schlechter Witterung ausgesetzt. Seit Jahren steht die Nabenschaltung Speedhub 500/14 für hohe Zuverlässigkeit und niedrigsten Wartungsaufwand, für eine simple Bedienbarkeit und einen reibungslosen Gangwechsel.  1998 war Rohloff endlich soweit, dass die ersten Speedhubs 500/14 das Werk in Fuldatal zu verlassen. Zehn Jahre später, im Jahre 2008, wurde die 100.000er Marke der gebauten Speedhub 500/14 überschritten. Zu Recht verdient diese Nabenschaltung das Gütesiegel „made in Germany“. Die Entwicklung, die Qualitätskontrolle und die Montage erfolgt alles im Werk in Fuldatal, teils sogar auf eigene entwickelte Spezialmaschinen.

Rohloff ruht sich jedoch mit dem einschlagenden Erfolg des Speedhub 500/14 nicht auf Lorbeeren aus. Das Unternehmen bleibt weiter innovativ und geht flexibel auf die verschiedenen Fahrrad Charakteren ein: So entwickelte Rohloff verschiedene Versionen des Speedhub 500/14, sowohl für den normalen Freizeitradler im Tourenbereich als auch für Profis im Mountainbiken und Downhill. Zudem gibt es Modelle des Speedhub mit verschiedenen Bremssystemen wie der Felgenbremse und der Scheibenbremse.

Qualität hat auch Ihren Preis und deswegen gehört Rohloff auch zu den teuersten Herstellern von Nabenschaltungen. Jedoch spielt bei Reiserädern und im professionellen Leistungssport Qualität, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit eine wichtige Rolle, wodurch für diese Gruppen Rohloff hervorragende Lösungen anbietet.  Tatsächlich gab es bisher noch keinen einzigen Getriebeschaden einer Nabenschaltung des Typs Rohloff Speedhub 500/14.

Externe Links:
www.rohloff.de

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