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Der Inn Radweg – Von Innsbruck nach Kufstein

Der Inn Radweg zählt mit seinen fast 530 Kilometern Länge zu den längsten Radwegen in Europa. Der Inn Radweg beginnt in dem Schweizer Dorf Maloja auf einer Höhe von 1.815 Metern und schmiegt sich entlang dem Inn bis herab nach Passau, welches auf knapp über 300 Höhenmeter liegt.

Wir wollen euch hier nun einige Teilabschnitte von diesem berühmten Inn Radweg vorstellen, die vielleicht sogar in eurer Nähe liegen. Wir haben die einzelnen Abschnitte von dem Inn Radweg so zusammengestellt, dass sie sich perfekt jeweils für eine Tagestour eignen. Zu jeder Tagestour beschreiben wir euch die Strecke, die euch erwartet sowie Sehenswürdigkeit, für die ihr euch unbedingt Zeit nehmen solltet.

Da der gesamte Abschnitte von Tirol bis nach Bayern stetig dem Inn flussabwärts entlang läuft und somit bergab, ist er als Flussradweg perfekt auch für Radtouren mit der Familie geeignet. Der Inn Radweg ist sehr gut ausgebaut, weitgehend ist er asphaltiert, nur einige Streckenabschnitte sind noch Schotterwege. Von daher ist er vor allem für eine Mountainbiketour, aber auch für Ausflüge mit dem Trekkingrad und Tourenrad hervorragend geeignet.

Innsbruck

Ausgangspunkt unserer Tagestour ist die Hauptstadt von Tirol, Innsbruck, das mit dem Panoramablick auf die Alpen bereits einen Vorgeschmack gibt, was für ein Landschaftsbild dich auf deiner Radtour begleiten wird.

Erreichbar ist Innsbruck von Deutschland aus mit dem Auto über das Inntal Dreieck Rosenheim über die A93 nach Innsbruck. Wer mit dem Zug anreisen möchte, kann ebenfalls von Rosenheim mit der Regionalbahn über Kufstein nach Innsbruck fahren. Die Fahrradmitnahme ist in den Regionalbahnen kein Problem.

Innsbruck (Pixelio @Dokoplayer)

Dokoplayer / pixelio.de

Wenn du morgens in Innsbruck ankommst, solltest du unbedingt vor dem Start deiner Radtour der historischen Altstadt von Innsbruck einen Besuch abstatten. Absolute Sehenswürdigkeiten dieser Olympiastadt ist in der Altstadt das Helbinghaus (Herzog Friedrich Straße), ursprünglich ein Bürgerhaus aus dem 15. Jahrhundert, deren berühmte Fassade mit zahlreichen Verzierungen erhielt es jedoch erst im 18. Jahrhundert. Auch gleich in der Nähe – am Ende der Herzog Friedrich Straße –  kannst du auch das Goldene Dachl sehen, ein hervorstehender, dreistöckiger Erker mit einem vergoldeten Kupferdach. Dessen Gebäude wurde als Residenz von den Landesfürsten von Tirol seit dessen Errichtung im 15. Jahrhundert genutzt. Von dort aus schieben wir das Fahrrad durch die Fußgängerzone bis an das Ende der Hofgasse und biegen links ab in den Rennweg, welcher uns direkt zum Hofgarten – eine weitere Sehenswürdigkeit von Innsbruck – führt. Ein kleiner Abstecher in diesen schönen, liebevoll angelegten Hofgarten lohnt sich auf jeden Fall. Dort am Hofgarten stoßen wir auch schon auf den gut ausgeschilderten Inn Radweg und wir fahren einfach nun den Rennweg bis an sein Ende.

Mitten durch Innsbruck, das auf 574 Metern liegt, fließt auch unser grüner Fluss, der Inn, der nun den ganzen Tag lang uns begleiten wird. Am Ende von dem Rennweg gelangen wir genau zu dem Inn, wir fahren über die Mühlauer Brücke auf die andere Seite des Inns und biegen danach gleich rechts in die Haller Straße ein.

Von dort aus fahren wir nun den Inn auf der linken Seite entlang und verlassen auf diesem Weg Innsbruck. Nachdem wir an einer Eisenbahnbrücke vorbei sind, verlassen wir nach gut einem Kilometern die Haller Straße und befahren dem Inn folgend die Sepp Grünbacher Promenade, die unter die Grenobler Brücke durchführt. Nach dieser Brücke siehst du zur linken Hand das Olympische Dorf von Innsbruck.

Hall in Tirol

Vorbei an Feldern steuern wir nun Hall an, das wir bereits nach wenig geradelten Kilometern erreicht haben. Kurz nachdem wir auf der linken Seite schon die ersten Häuser von Hall sehen, fahren wir unter einer Brücke durch und gelangen ins Gewerbegebiet von Hall. Dort halten wir uns ein kurzes Stück entlang Bahngleisen an dem Oberen Lend, fahren an dem Bahnhof vorbei bis wir unter einer weiteren Innbrücke durchfahren. Kurz danach stoßen wir wieder auf die Münzer Gasse, wo wir nach rechts abbiegend über einen überdachte Holzbrücke auf die andere Seite des Inns fahren.

WeInnradweg (Wikipedia @Aconcagua)r es nicht eilig hat, dem empfehlen wir unbedingt, statt rechts über die Brücke zu fahren, nach links in die Münzer Gasse einzubiegen, womit du unter einer Unterführung unter die Schienen in die Altstadt gelangst. Schon auf dem Weg dorthin wird die Burg Hasegg (erbaut im Jahre 1306!) und der Münzerturm deine Aufmerksamkeit erregen. Spätestens hier wird uns bewusst, dass der Name Hall in der Vergangenheit nicht nur für Salzgewinnung stand, sondern dass Hall auch ein Zentrum der Münzprägung war. Ja, tatsächlich verarbeitete man hier das Silber des nahe nahegelegenen Silberbergwerks Schwatz auf Walzenprägemaschinen zu Silbermünzen. Diese Maschinen, die im 17. Jahrhundert in Hall gebaut wurden, gelangten sogar bis zur berühmten Silbermine in Potosí (Bolivien). Auch die schönen Häuser in der Altstadt, die im Stile der Gotik und Barock erbaut sind, spiegeln das Alter der Stadt wider. Mit den engen Gassen, in denen sich ein altes Bürgerhaus nach dem anderen reiht, befinden wir uns in einer der größten Altstädte in Österreich.

Haben wir uns endlich wieder von dieser herrlichen Altstadt los gelöst, geht es nun wie zuvor beschrieben am Ende der Münzer Gasse über die Holzbrücke auf die andere Seite des Inns.

Wir biegen nach links ab und steuern auf dem Inn Radweg Wattens an, wobei wir nun  auch noch zur rechten Hand von der Autobahn A12 begleitet werden. Nach knapp über 3,5 Kilometern fahren wir unter der Bundesstraße durch, die nach Volders führt. Vor dieser Unterführung sehen wir noch auf der rechten Seite die Karlskirche. Wir fahren noch ein kleinen Stück dem Inn entlang, bis uns der Inn Radweg eine kurze Weile vom Inn wegbringt.

Wir überqueren nun Felder, genießen dabei die herrliche Aussicht auf die Tiroler Nordkette und kommen schließlich auch schon über den Auweg in Wattens an.

Wattens

Der Auweg endet in Wattens in der Ritter Waldauf Straße, in der wir nun nach links einbiegen. Wir fahren diese entlang, bis wir auf die Bundesstraße stoßen, fahren diese ein kurzes Stück nach rechts folgend entlang, ehe wir wieder diese verlassen, indem wir die nächste Straße links, die Linke Ufergasse befahren und durch das Gewerbegebiet auswärts fahren. Gleich nachdem wir Wattens verlassen, bietet sich uns noch die Gelegenheit, die berühmteste Stätte von Wattens zu besichtigten: der Innstraße folgend kommen wir zu einem Kreisverkehr, biegen wir dort rechts ab, gelangen wir direkt zu den Swarovski-Kristallwelten.

Unsere nächste Etappe ist Schwaz. Von den Kristallwelten aus fahren wir zurück zum Kreisel, fahren die Innstraße bis zur nächsten Kreuzung zurück und biegen dort nach rechts in den Mitterweg ein, der in den Radweg mündet. Am Ende dieses Weges, biegen wir wieder rechts ab und gleich darauf bei einem Fluss die nächste links. Entlang des Flusses fahrend kommen wir in ein kleines Dörfchen hinein, fahren an den Häuser vorbei, bis wir am Ende des Dorfes scharf nach links abbiegen und anschließend die nächste Straße rechts hinein.

Wir steuern direkt auf die Ortschaft Weer an, biegen links auf die Landstraße hinauf und überqueren schließlich wieder den Inn. Nach der Brücke über den Inn nehmen wir die nächste Straße rechts und durchqueren jetzt die Ortschaft Neu-Terfens.

Nun passieren wir den Bahnhof Terfens und orientieren uns bis nach Pill an den Bahngleisen. Kurz bevor wir vor Pill unter die Autobahn durchfahren, sehen wir auf der linken Seite der Bahnseite den Badesee Weisslahn – vor allem an heißen Tagen lädt dieser Badesee regelrecht zu einer Abfrischung ein! Allerdings können wir später immer noch den Inn Radweg kurz verlassen und zum Achensee zum Baden fahren, was nicht weit von unserer Route entfernt ist.

Wir folgen wieder der Bahnlinie an den Schrebergärten vorbei, bis wir nach Vomperbach-Pill kommen. Wir überqueren die Hauptstraße, die über den Inn nach Pill führt und steuern Altmahd an. In Altmahd verlässt der Inn Radweg kurz den Inn, wir fahren wieder über die Felder und genießen in dieser Idylle den Blick auf die Berge, besonders auf den 2.344 Meter hohen Kellerjoch, der sich hinter Schwaz empor tut.

Schwaz

Über die Innhöfe kommen wir in Schwaz, ein Ort, der durch sein Silberbergwerk sehr bekannt wurde. Wir sind bereits 30 Kilometern gefahren und spätestens jetzt können wir uns eine kleine Pause gönnen. Wir fahren den Inn Radweg entlang bis wir in Schwaz auf die erste Brücke stoßen. Über diese Brücke fahren wir nun in die Altstadt von Schwaz, wo wir auch schon in der Burggasse etliche Cafés entdecken. Wir empfehlen dir auch unbedingt, das „Alte Handelshaus“ – das heutige Rathaus – dir anzusehen, bevor wir weiterfahren.

Nach einer kurzen  Pause geht es nun für uns weiter, indem wir wieder über die Brücke zurück fahren und gleich wieder rechts in die Archengasse einbiegen. Wir fahren den Inn Radweg weiter auf der linken Seite von dem Inn entlang, treffen wieder einmal auf die Autobahn und halten uns rechts. Jetzt geht es recht unspektakulär entlang der Autobahn nach Jenbach. Nach circa 1,5 Kilometer kreuzt eine Straße, die zum Schloß Tratzberg führt, ein wiederaufgebautes Schloß aus dem 16. Jahrhundert, das sehr schön erhalten ist.

Jenbach

Unser Inn Radweg führt uns nun nach Jenbach, womit wir mit ungefähr 40 geradelten Kilometer die Hälfte unserer Radtour gemeistert haben. Vor der Ortseinfahrt vor Jenbach können wir mittels Unterführung unter die Autobahn zum Innufer fahren, wo unser Inn Radweg weiter verläuft.

Jenbach ist eine beliebtes Ziel für Wandertouren im Karwendelgebirge und Rofangebirge. Außerdem haben wir in Jenbach die Möglichkeit, über die älteste, mit Dampf betriebene Zahnradbahn von Europa die 7 km zum Achensee zu fahren, der auf 929 Meter liegt und ein Touristenmagnet ist. Die Mitnahme von Fahrrädern ist zum einen kostenpflichtig, zum anderen nicht immer möglich. Wenn du einen Abstecher zum Achensee unternehmen möchtest, musst du direkt in die Ortschaft der Bahnlinie folgend hinein fahren, bis du am Bahnhof ankommst.

Wir setzen nun unsere Inn Radtour fort. Wir fahren auf der linken Seite des Inns entlang und stoßen schließlich kurz vor dem Herausfahren aus Jenbach wieder auf eine Holzbrücke, die uns auf die andere Seite des Inns bringt.

Wir fahren links von Strass vorbei und kommen direkt zu einer Kläranlage, wo wir einen kleinen Schwenk machen. Danach wird die Straße für 5 Kilometer etwas schlechter, wir durchfahren einen Wald und fahren nach Brixlegg hinein.

Unser Radweg mündet direkt in eine Hauptstraße, der wir bis über den Inn folgen. Kaum haben wir den Inn überquert, biegen wir sofort rechts ab, fahren 2 Kilometer an Kramsach vorbei – teils wieder Schotterweg -,  ehe wir wieder mittels Stadtbrücke den Inn überqueren. Davor konnten wir auf der rechten Seite des Inns das Kloster Rattenberg sehen und direkt dahinter die Burgruinen.

Wir empfehlen euch unbedingt einen kurzen Schwenk durch Rattenberg – der kleinsten Stadtgemeinde Österreich. Deren ruhige Fußgängerzone mit den reichlich verzierten Handelshäusern ist Zeuge von der langen Geschichte dieser alten Handelsstadt, zudem erkennen wir schnell deren Bedeutung in der Glasverarbeitung.

Von der Altstadt von Rattenberg aus fahren wir nun über die Ortschaft Radfeld mit dem Rad über das Feld nach Kundl und bewegen uns dabei immer zwischen Inn, Autobahn und den Bahngleisen.

In Kundl passieren wir ein Sägewerk, danach leitet uns der Inn Radweg noch vor einer Brücke unter der Hauptstraße durch wir erreichen den Schmelzerweg. Wir halten uns entlang den Bahngleisen, fahren an dem Bahnhof von Kundl vorbei bis der Schmelzerweg nach links von den Gleisen wegbiegt, wir jedoch genau dort über die andere Seite der Gleise übersetzen können. Anschließend biegen wir bei der nächsten Möglichkeit links ab und fahren Dorf auswärts zuerst wieder ein kurzes Stück den Bahngleisen auf der rechten Seite entlang, bis uns eine Unterführung auf Höhe von Liesfeld auf die linke Seite der Bahngleise bringt. Nach der Unterführung biegen wir rechts ab und folgen den Bahngleise ungefähr vier Kilometer lang, kommen dabei unter der Autobahn Ausfahrt Wörgl West vorbei, gelangen auf die rechte Gleisseite, bis schließlich unmittelbar vor Wörgl wir scharf links abbiegen, in Richtung Gewerbepark ein kurzes Stück zurückfahren. Vor dem Gewerbepark fahren wir jedoch über die Autobahnbrücke, gelangen endlich wir zum Inn und fahren rechts weiter in Richtung Wörgl.

Wörgl

Auch wenn man es am Stadtbild nicht vermuten würde, so blickt Wörgl doch schon auf eine lange Vergangenheit zurück, ja sogar die Römer siedelten sich dort an. Zudem spielte Wörgl im frühen 19. Jahrhundert in dem Tiroler Freiheitskampf eine entscheidende Rolle. Da das Ziel unserer Tagstour – Kufstein – nur noch 15 Kilometer entfernt liegt, nehmen wir  die letzte Etappe unserer Radtour in Österreich in Angriff und halten uns daher gar nicht lange in Wörgl auf.

Wir bleiben daher auf unserem Inn Radweg, fahren dem Inn zur Linken und der Autobahn zur Rechten entlang –  der gut befestige Weg wird plötzlich schlechter – bis uns endlich eine kleine Brücke auf die andere Flussseite geleitet. Unmittelbar danach biegen wir wieder in den Inn Radweg rechts ein.

Der Inn Radweg bringt uns über Angath und der Innschleife vor Oberlangkampfen unserem Ziel immer näher. Dabei halten wir uns stets auf der linken Seite des Inns in Flussrichtung.

Wir fahren durch Oberlangkampfen durch, folgen ein Stück der Hauptstraße bis sich uns die nächste Möglichkeit, wieder zum Radweg am Ufer des Inns zu kommen. Wir fahren fünf Kilometer wieder im engsten Kontakt zur Autobahn bis der gut befestigte Uferweg in Schotterweg übergeht. Wir können bereits das Ziel unserer Radtour in Österreich – die Festung von Kufstein – von Weitem sehen.

Auf Schotter fahren wir nur ein kurzes Stück, zur linken Seite wechselt sich die Autobahn nun mit der Eisenbahn ab und zwischen Bahngleise und dem Inn zur rechten bringt uns der Inn Radweg direkt auf die Innpromonade nach Kufstein hinein.

Kufstein

Kufstein (Pixelio @Claudiundmathias)Nach gut 82 gefahrenen Kilometern erreichen wir endlich das Ziel unserer Radtour in Österreich: Kufstein, die Perle Tirols, deren Wahrzeichen – die Festung Kufstein – auf einem hohen Hügel gelegen mitten aus der Stadt herausragt. Umgeben ist Kufstein von dem in die Höhe ragendenen Pendling zur linken Hand und dem Kaisergebirge im Hintergrund der Altstadt von Kufstein.

Wir fahren auf der gegenüberliegenden Seite des Inns an der Burg vorbei bis wir die Möglichkeit haben, über eine Brücke in die schöne Altstadt von Kufstein zu fahren.

Die vielen Cafés in der Altstadt sowie die Gaststätte laden uns nun regelrecht zur Stärkung nach unserer schönen Radtour in Österreich ein.

Ein Kommentar zu “Der Inn Radweg – Von Innsbruck nach Kufstein”

Martin meint:

Schöner Bericht. Werde in die Richtung auch mal fahren müssen. Für diejenigen, die einen Bericht über den Anschluss von Rosenheim bis Passau (Simbach) lesen wollen, habe ich meine Tour auf meinem Blog beschrieben



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