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Fahrradunfälle und ihre Ursachen [Infografik]

In letzten Jahren ist ein Trend zu beobachten, der nach wie vor noch anhält. Und das Fahren mit dem Fahrrad erfreut sich immer noch großer Beliebtheit, sowohl bei jung und alt. Nicht nur kurze Strecken werden mit dem Fahrrad bewältigt, einige verzichten sogar komplett auf ein Auto und legen den Weg ins Büro unter Benutzung des Fahrrads kombiniert mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Dieser durchaus positive, umweltschonende Trend ist aber auch Ursache für einen anderen Trend, der wesentlich unerfreulicher ist. Laut Statistiken haben auch die Unfälle von Radfahrern stark zugenommen. Und fast jeden Tag kann man im Lokalteil der örtlichen Zeitung von neuen Fahrradunfällen lesen, die nicht selten tödlich enden.

Die Ursachen für Fahrradunfälle

Zu großer Überraschung wurden in 42 Prozent der Fälle die schwerwiegenden Unfälle von Fahrradfahrern von diesen selbst verursacht. Die häufigste Ursache für ihr Selbstverschulden ist die Benutzung der falschen Straßenseite. Als weitere Hauptursachen lassen sich falsches Abbiegen und Missachten der Vorfahrtsregeln nennen. Überaus Sorgen erregend ist auch die Tatsache, dass bei jedem vierten Fahrradunfall, der von einen Fahrrad Fahrer verursacht wurde, dieser deutlich zu viel Alkohol konsumiert hatte und seine Fahrleisung nicht mehr einschätzen konnte. Die Infografik zeigt eindrucksvoll wie hoch der Anteil der Verkehrsunfälle mit Radfahrern im Jahr 2011 war!

Fahrradunfall Statistik 2011

Wie lassen sich Fahrradunfälle vermeiden?

Um Unfälle zu vermeiden, haben sowohl die Fahrrad Fahrer selbst als auch andere Verkehrsteilnehmer wie Autofahrer eine Verantwortung. Dabei sollte niemand auf sein eigenes Recht beharren, sondern immer mit Kopf und Verstand fahren. Das schließt ein, vorausschauend zu fahrend. Als Autofahrer muss man immer mit Fehlern anderer rechnen. Fahrradunfälle ohne Helm enden meistens deutlich schlimmer – vor allem bei einem Fahrradunfall mit Auto. Berüchtigt sind in diesem Punkt vor allem die Fahrradunfälle bei denen eine geöffnete Autotür zum Sturz führt.

Tipps um als Fahrradfahrer Fahrradunfälle vermeiden

  • Benutzen Sie immer die richtige Straßenseite!
  • Verwenden Sie ausgewiesene Fahrradwege, vor allem im Stadtverkehr!
  • Nehmen Sie bei Fahrradwegen, die mit Gehwegen kombiniert sind, Rücksicht auf Fußgänger! Vor allem Kinder reißen sich schnell mal los und laufen einfach auf den Radweg, ohne auf herannahende Fahrräder zu achten. Benutzen Sie die Klingel, um auf Ihr Herannahen hinzuweisen!
  • Haben Sie immer ein Auge auf andere Verkehrsteilnehmer wie Autofahrer! Ihr Körper wird es Ihnen danken, wenn Sie beim Überqueren einer Straße auf abbiegende Autos achten und notfalls abbremsen, anstatt auf Ihr Recht zu beharren. Natürlich können Sie sich ruhig empört darüber äußern, falls Ihnen ein Autofahrer die Vorfahrt genommen hat.
  • Fahren Sie nur so schnell, wie die Verkehrslage es zulässt und soweit sie es übersehen können! Besonders gefährlich ist es, wenn Sie bei stehendem Verkehr in der Stadt zwischen parkenden Autos und im Verkehr stehenden Fahrzeugen durch flitzen. Fußgänger, die die Straße zwischen diesen Autos überqueren wollen, achten nur selten auf Fahrrad Fahrern.
  • Lassen Sie immer genügend Abstand! Eine Gefährdung geht vor allem von parkenden Autos aus. Halten Sie genügend Abstand, damit Sie einer sich plötzlich öffnenden Autotür ausweichen können.
  • Beachten Sie die Verkehrsregeln! Eine Ampel ist nicht nur für Autofahrer rot. Wenn nicht anders gekennzeichnet, dürfen Sie auch nicht entgegen einer Einbahnstraße fahren.
  • Spätestens bei einem Alkoholgehalt im Blut von 1,6 und mehr Promille ist das Radfahren strafbar, wer einen Unfall verursacht und mehr als 0,3 Promille hat, ist ebenfalls strafbar. Von daher: Unterschätzen Sie nicht die Wirkung des Alkohols auf Ihre Fahrtüchtigkeit! Gerade als Radfahrer sind sie statistisch (lt. Fahrradunfall Statistik) gesehen der Gefährdung durch andere Verkehrsteilnehmer noch mehr  ausgesetzt. Bewahren Sie sich daher einen klaren Sinn und lassen Sie ihn nicht durch Alkohol oder Drogen vernebeln!
  • Vermeiden Sie Unfälle, indem Sie sich nicht von Ihrem Handy ablenken lassen! Gemäß § 23 der StVO dürfen während der Fahrt mit dem Fahrrad keine Mobilfunkgeräte gebraucht werden.
  • Machen Sie sich sichtbar! Wegen dunkler Fahrradkleidung übersehen Autofahrer schnell mal einen Radfahrer. Vermeiden Sie dies, indem Sie helle Fahrradbekleidung und grelle Farben tragen. Es gibt auch spezielle Fahrrad Westen, die Sie im Straßenverkehr gut sichtbar machen.
  • Schalten Sie Ihr Licht ein! Achten Sie vor allem in der Dämmerung und nachts, dass Sie Ihre Lichtanlagen am Fahrrad eingeschalten sind und einwandfrei funktionieren. Einerseits können Sie damit Hindernisse leichter auf der Straße erkennen, andererseits nehmen andere Verkehrsteilnehmer sie auch besser wahr. Überprüfen Sie auch die indirekte Beleuchtung durch einen weißen Reflektor vorne, einen roten Heckreflektor und je zwei gelbe Reflektoren jeweils  in den Speichen der Laufräder und an den Pedalen. Reflektorstreifen an den Fahrradreifen helfen ebenfalls im Strassenverkehr besser erkannt zu werden.
  • Machen Sie genau so Ihr Kind sichtbar! Für Kinderfahrräder gibt es zusätzlich noch Sicherheitswimpel in allen möglich Farben, die teilweise auch reflektierend wirken. Mit Hilfe dieser Wimpel und Fahnen können andere schon Ihr Kind erkennen, selbst wenn es selbst hinter einem Objekt nicht zu sehen ist.
  • Um im Ernstfall schwere Verletzungen zu vermeiden, tragen Sie immer einen Fahrradhelm! Selbst wenn Sie sich selber für einen erfahrenen Radfahrer halten, Sie wissen nie, wie viel Erfahrung und Umsicht der sich Ihnen nahende Verkehrsteilnehmer hat.

Tipps um als Autofahrer Fahrradunfälle vermeiden

  • Achten Sie vor dem Abbiegen immer auf mögliche Radfahrer! Ein bewusster Schulderblick kann Menschenleben retten. Auf dem Radweg fahrende Radfahrer können schnell durch parkende Autos übersehen werden.
  • Halten Sie beim Überholen genügend Abstand zum Radfahrer ein! Vor allem vorsichtig müssen Sie bei Kindern sein! Ihr Blickfeld ist noch in zu beiden Seiten eingeschränkter als bei den Erwachsenen. So können Kinder Sie schlechter wahrnehmen und erschrecken womöglich, wenn plötzlich von hinten ein Auto kommt. Kinder sind nicht allzu selten sehr unaufmerksam und lassen sich durch andere Dinge nur zu leicht vom Geschehen im Straßenverkehr ablenken. Fahren Sie vorausschauend und rechnen Sie mit unüberlegten Verhalten von Kindern auf Fahrrädern!

Die Infografik kann bei Nennung der Quelle gerne verlinkt und eingebunden werden.

3 Kommentare zu “Fahrradunfälle und ihre Ursachen [Infografik]”

Dieter Jacob von http://www.zi-biker.de meint:

Die Infografik ist ja besonders aussagekräftig! Was hilft dem Radfahrer ganz besonders? „Sein gesunder Menschenverstand“. Leider ist dass sehr häufig der Fall. Am schlimmsten sind die Leute, die sich maßlos überschätzen. Dann gibt es welche, die sich nach ihrem Hund verhalten und auf der linken Seite mit dem Rad rumgurken. Erst gestern musste ich mal etwas lauter werden und fragen ob er und seine Schöne aus Großbritannien sind. Und wenn man dann noch schaut, die Schlimmsten sind die Leute, die sich einbilden alt genug zu sein und alles Richtig machen. Denen sollte man erst mal eine Prüfung verordnen. Das ist eine sehr diffiziles Problem; kaum einer kennt sich noch im Straßenverkehr aus, vor allem ein gewisses Klientel von Superklugen Ignoranten. Ich könnte noch länger über diese Helden philosophieren, nützt nichts, denn die Leute die es angeht lesen Eure Seiten nicht.


Bettina meint:

Man sollte als Radfahrer auf jeden Fall vorausschauend fahren und mit den Fehlern der anderen Verkehrsteilnehmer rechnen (z.B. plötzlich aufgehende Autotüren, Laster die abbiegen und einen u.U. nicht sehen (dann lieber stehen bleiben), Fußgänger mit Knopf im Ohr, die über die Straße latschen etc…). Wenn ich diese Maßnahmen als Radlerin außer Acht gelassen hätte, wäre ich schon längst tot.


Wolfgang meint:

42% der Unfälle werden von Radfahrer*innen verursacht, d.h. 58% eben nicht. Dafür ist die Liste der Dinge, wie Radfahrer*innen Unfälle vermeiden können doch sehr lang, diejenige wie Autofahrer*innen Unfälle vermeiden können, doch recht kurz.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: Jeder Unfall ist einer zuviel und jeder gute Tip zur Vermeidung von Unfällen ist gut.
Aber es gibt noch so viele Tips gerade auch für Autofahrer*innen, die Selbstverständlichkeiten beinhalten wie z.B. das Einhalten von Vorschriften:
Nicht auf Radwegen parken um gefährliches Ausweichen auf die Strasse zu vermeiden,
Schulterblick beim Tür-Aufmachen oder besser den holländischen Griff,
angemessene und auf keinen Fall höhere Geschwindigkeit als erlaubt, gerade innerorts
usw.
Und zur Sprache: Immer wieder „übersieht“ ein Autofahrer*in Radfahrer*innen. Einem Auto dagegen wird die Vorfahrt genommen.



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