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Fahrradreifen – der Aufbau
Ein Fahrradreifen besteht aus den Elementen Karkasse, Wulstkern und der Lauffläche aus Gummi. Die meisten Fahrradreifen verfügen darüber hinaus über einen Pannenschutzgürtel. Dieser soll den Reifen besonders vor Defekten durch scharfe oder spitze Gegenstände schützen. Der Wulstkern des Fahrradreifens legt den Durchmesser des Reifens fest und sorgt für guten Halt auf der Felge. Bei Drahtreifen besteht der Wulstkern aus einem Drahtbündel, wohin gegen bei Faltreifen Aramidfasern verwendet werden.
Die Karkasse ist das Grundgerüst eines Fahrradreifens. Das Gewebe ist auf beiden Seiten mit Gummi beschichtet und im schräg geschnitten um dem Fahrradreifen die notwendige Stabilität zu geben. Bei hochwertigeren Fahrradreifen sind die Materialien der Karkasse unterschiedlich dicht gewebt.
Der Hauptbestandteil von Fahrradreifen ist Kautschuk und hat ungefähr einen Anteil von 30-60%. Die sogenannten Füllstoffe machen ca. 15-30% eines Fahrradreifens aus. Die meisten erhältlichen Fahrradreifen haben einen zusätzlichen Pannenschutz. Die Zusammensetzung der Pannenschutzgürtel ist ein Geheimnis der Hersteller – aber meistens bestehen diese aus Naturkautschuk und widerstandsfähigen Kevlarfaser. Oft werden noch spezielle Materialien beigemischt die den Fahrradreifen besonders resistent gegen Defekt veredeln. Besonders leichte Rennsport Reifen verzichten bewusst auf solch einen Pannenschutz, da dort andere Kriterien im Vordergrund stehen.
Ein Wort über das man immer beim Thema Fahrradreifen stolpert ist die EPI Zahl. Mit der EPI Zahl wird die Dichte des Karkassengewebes angegeben. Grundsätzlich ist der Fahrradreifen umso höherwertiger, je mehr Fasern auf gleichem Raum in der Karkasse verarbeitet werden. Eine feine Karkasse (hohe EPI Wert) ist entscheidend für einen niedrigen Rollwiderstand. Dabei verbessert sich neben dem Rollwiderstand auch der Pannenschutz, da ein engmaschigeres Gewebe deutlich schwerer zu durchstechen ist. Bei extrem feiner Karkasse (>70 EPI) stimmt diese Aussage nicht mehr, da die einzelnen Fäden hauchdünn und damit besonders verletzlich sind. Reifen mit einem EPI Wert > 100 rollen zwar leichter und wiegen weniger, allerdings sind solche Reifen deutlich pannenanfälliger.
Allerdings dürfen die EPI Angaben nicht einfach verglichen werden. Manche Hersteller (z.B. Tufo) geben die EPI Werte aller Gewebelagen einer Karkasse an. So ergibt sich aus 3 Lagen à 67 EPI ein Wert von 200 EPI. Um die Werte sinnvoll vergleichen zu können, muss man wissen wie sich der EPI Wert des Fahrradreifens zusammensetzt. Der normale Wert bei Fahrradreifen liegt zwischen 50 und 67 EPI.