Fahrradkette wechseln & montieren

Fahrradketten benötigen über das ganze eine besondere Pflege, da eine sorgfältige Pflege der Fahrradkette entscheidend für ihre Lebensdauer ist. Aber selbst wenn Sie  auf eine gute Pflege der Fahrradkette stets bedacht waren, müssen Sie irgendwann mal die Fahrradkette wechseln wegen Verschleiß. Woher weiß man aber, dass man eine Kette wechseln muss?

Der Verschleiß einer Fahrradkette macht sich daran bemerkbar, dass die Fahrradkette länger wird. Können Sie die Fahrradkette auf dem größten Kettenblatt ca. 3 Millimeter abheben, ist die Kette bereits verschlissen.  Dieser Verschleiß kommt durch Abrieb im Inneren der einzelnen Kettenglieder zustande. Die Folge ist, dass die Abstände zwischen den Gliedern auch größer werden und die Kette somit länger wird. Eine mangelnde Reinigung des Antriebs kann diesen Verschleiß beschleunigen, weil Öl und Sand vor allem bei der schnellen Drehbewegung wie eine Schleifpaste auf die Kettenblätter, die Kassette und letztendlich auch auf die Fahrradkette einwirkt. Man kann nicht genau sagen, nach wie vielen Kilometern man eine Fahrradkette wechseln muss. Wie bereits erwähnt, macht die durchgeführte Pflege allein schon viel aus. Ein anderer Faktor sind aber die äußeren Umstände, die auf die Fahrradkette einwirkten. Ein Citybike, das rein in der Stadt auf guten, asphaltierten Straßen und bestenfalls meist bei gutem Wetter gefahren wurde, bedarf ein Fahrradketten Wechsel erst nach rund 5.000 km, bei einem Mountainbike, das hauptsächlich im Outdoor wie im Wald und unbefestigten Straßen und für Fahrten durch Schlamm und bei Regen eingesetzt wurde, muss man womöglich schon nach 2.000 km die Kette wechseln.  Sie müssen aber auch die Fahrradkette wechseln, wenn diese verrostet oder zu stark verschmutzt ist. Wir wollen hier erklären, was hierfür  erforderlich ist.

Folgendes Werkzeug wird benötigt:

• Kettennieter
  • Kompatibel mit allen Ketten bis 11-fach: Shimano TL-CN28
  • Mittelklasse: Lezyne Chain Drive
  • Einsteigerklasse: Mighty Kettennieter
• Etwas Kettenschmierstoff
  • Brunox Top-Kett
  • Dynamic Kettenschmierstoff 2K (Testsieger)
  • Dynamic F-040
  • Für den Winter und naße Bedingungen: Dynamic Kettenöl
• Passende Ersatzkette
  • für 6/7/8-Fach Schaltungen empfehlen wir Shimano CN-HG40
  • bei 9-fach: Shimano CN-HG53
  • bei 10-fach: Shimano CN-HG54 (MTB) / Shimano CN-6700 (Rennrad)

Video zum Kettenwechsel

Schritt 1: Fahrradkette ausbauen

Zuerst empfehlen wir Ihnen, dass Sie den Kettenschutz – falls vorhanden –  abbauen, bevor Sie die Kette ausbauen. Damit steht Ihnen nichts bei der Arbeit im Weg und erleichtert wesentlich die Arbeit.

Am leichtesten lässt sich die Fahrradkette ausbauen, wenn die Fahrradkette ein Kettenschloss hat. Dabei handelt es sich um ein spezielles Glied der Kette, über das sich die Kette aufmachen lässt.

Ansonsten müssen Sie die Kette über einen Kettennieter öffnen. Mit einem Kettennieter können Sie an einem beliebigen Glied der Kette einen Bolzen lösen und die Fahrradkette lässt sich öffnen. Falls Sie die Fahrradkette eh wegwerfen, können Sie ruhig den gesamten Bolzen rausschieben. Ansonsten schieben Sie den Bolzen mittels des Kettennieters nur so weit heraus, dass er sich noch in der hinteren Außenlasche sitzt. Bei neueren 9fach, 10fach und 11fach Ketten sind spezielle Nietstifte notwendig, um die Kette reibungslos wieder verschließen zu können.

Schritt 2: Fahrradkette wieder montieren

Haben Sie lediglich die alte Fahrradkette komplett gereinigt und wollen wieder diese Fahrradkette montieren, dann drehen Sie die Fahrradkette. Die Seite, die zuvor oben lag, sollte jetzt nach unten auf das Kettenblatt aufliegen. Schließen Sie die Fahrradkette genauso, wie Sie sie geöffnet haben. Entweder mittels Kettenschloss oder über einen Kettennieter.  Vor allem bei einer neuen Fahrradkette ist es wichtig, dass die Fahrradkette nicht zu lange ist. Unter Umständen müssen die einige Glieder entfernen.

Sobald die Fahrradkette wieder verschlossen ist, bringen Sie die Kette vorne auf das größte Kettenblatt und hinten auf die größte Ritzel. Vergessen Sie dabei auch nicht, dass Sie den entsprechenden Gang einlegen.  Anhand der Stellung des Schaltwerks (der zwei kleinen Zahnräder, durch die Kette hinten läuft) erkennen Sie, ob die Kette zu lang ist. Schieben Sie das untere Zahnrad soweit nach vorne, bis sich das obere Zahnrad  im demselben Winkel befindet wie der Stundenzeiger bei halb elf. Straffen Sie nun die Kette und stellen Sie die Anzahl der Kettenglieder fest, die zu viel sind. Mit einem Kettennieter können Sie nun diese Glieder entfernen. Jedoch lassen Sie immer bei einem Kettenende einen Bolzen in der Außenlasche drinnen, damit Sie die Ketten mühelos wieder zumachen können. Ist der Bolzen erst einmal draußen, kriegt man ihn nur schwer wieder hinein. Beim Hineindrücken des Bolzens achten Sie bitte darauf, dass der Bolzen auf beiden Seiten des Kettengliedes gleich weit übersteht. Bei neueren Ketten (9fach bis 11fach) sind zum wiederverschließen spezielle Nietstifte notwendig. Ein hereindrücken des alten Bolzen würde die Fahrradkette (zumindest die betroffenen Kettenglieder) irreparabel zerstören.

Tipp: Falls Sie eine Fahrradkette montieren und Sie mit einem Kettennieter arbeiten, kann es passieren, dass das jeweilige Glied steif wird. Scheuen Sie sich nicht, mit viel Kraft dieses Glied hin- und her zu biegen und zu drehen, damit können Sie das Glied wieder locker machen.

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