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Energieriegel für Radfahrer
Als im Jahre 1983 der Marathon-Läufer Brian Maxwell aus Kanada auf den letzten Metern eines Marathons an die Grenzen seines Leistungsvermögen gelangte und dieses durch das Eintreten eines Hungerast (durch Kohlenhydratmangel verursachter plötzlicher Leistungsabfall des Körpers) nach unten sackte, wusste er, wie wichtig es für einen Ausdauersportler ist, auch in der Zeit während der intensiven Anstrengung dem Körper ausreichend Kohlenhydrate zu zu führen, damit der Energiehaushalt gedeckt ist. Im Hinblick darauf, was der Körper während solcher Spitzenbelastungen an Energiezufuhr braucht, erfand er den ersten Energieriegel oder Sportriegel.
Der Energiebedarf eines Ausdauersportlers
Ein Ausdauersportler muss unbedingt während seiner intensiven körperlichen Betätigung auf seinen Blutzuckerspiegel achten, wovon wesentlich die Konzentration und die Schnelligkeit seiner Bewegungen abhängen. Um den Spiegel seines Blutzuckers halten zu können, braucht der Ausdauersportler in der Phase seiner intensiven Betätigung pro Stunde 1 bis 1,5 Gramm Kohlenhydrate für ein Kilo des eigenen Körpergewichts. Dieser Energiebedarf kann am besten während der Ausübung des Sportes durch sogenannte Energieriegel oder Sportriegel gedeckt werden. Da vor allem der Körper während einer ausreichend langen und intensiven Belastung diesen Energiebedarf decken muss, darf der Ausdauersportler nicht abwarten, bis sich bei ihm ein Hungergefühl einstellt. Vielmehr sollte er regelmäßig dem Körper durch einen Energieriegel oder Sportriegel den nötigen Brennstoff oder Kraftstoff geben. Empfehlenswert sind höchstens zwei bis drei Riegel in der Stunde; wird dem Körper zu viel Brennstoff in Form von Kohlenhydraten zugeführt, stellt sich beim Radfahrer schnell ein Sättigungsgefühl, wenn nicht sogar ein Völlegefühl ein. Beim Verzehr des Energieriegels ist auch wichtig, dass der Radfahrer auch einen kräftigen Schluck Wasser dazu trinkt, vor allem wenn der Energieriegel Trockenfrüchte enthält. Dadurch können die Inhaltsstoffe schneller im Magen gespalten werden und die Nährstoffe gelangen schneller in den Körper.
Die drei Arten von Energieriegel für Radfahrer
Die Palette von Energieriegel für Radfahrer ist unheimlich groß und deswegen sollten sich Radfahrer gut überlegen, in welcher Phase der körperlichen Betätigung sie den Energieriegel benötigen und verzehren wollen. Man unterscheidet folgende drei Typen von Energieriegel für Radfahrer: den Recovery-Riegel, den Endurance-Riegel und den Performance-Riegel. All diese Energieriegel für Radfahrer differieren in ihrer Zusammenstellung und Anteil an Kohlenhydraten. Der Recovery-Riegel ist für den Verzehr nach dem Hochleistungssport gedacht. Im Vergleich zu den anderen Energieriegeln für Radfahrer weist dieser einen höheren Gehalt an Proteinen auf, was für die Regeneration vom verletzten Muskelgewebe und rasche Erholung des Körpers notwendig ist. In der Zeit während einer langen und anhaltender Belastung wie während eines Radrennens braucht der Körper Kohlenhydrate, die einen hohen Brennwert haben und somit länger dem Körper zur Verfügung stehen. Zu diesem Einsatzzweck sind die die Endurance-Riegel für Fahrer von Rennrädern gedacht. Häufig braucht man aber vor allem in der letzten Phase eines Rennens nochmal einen Boost, der Körper soll nochmal alle Kräfte aufbringen, um nochmal alles aus sich heraus zu holen. Gerade der Performance-Riegel ist der Energieriegel für Radfahrer, der seinem Körper Kohlenhydrate zuführt, die der Körper schnell verarbeiten kann und für die letzte Phase wie kurz vor dem Ziel noch den richtigen Kick gibt. Wichtig für den Rennradfahrer ist auch noch, dass einige Performance-Riegel durch zusätzlichen Natrium-Anteil den Schweißverlust ausgleichen.
Zusammensetzung der Energieriegel für Radfahrer
Bei der Auswahl des richtigen Energieriegel für den Radfahrer muss dieser sich von drei Fragen leiten lassen:
1. Was möchte ich mit dem Verzehr des Energieriegels erreichen? Von dieser Entscheidung ist es abhängig, welchen der oben erwähnte Arten des Energieriegels für den Radfahrer in Betracht kommt.
2. Welchen Geschmack bevorzuge ich? Geschmäcker sind verschieden, und deswegen muss jeder Radfahrer für sich selbst entscheiden, welcher Riegel ihm am meisten zusagt.
Abgesehen vom Geschmack spielt aber auch noch die letzte Frage eine Rolle:
3. Welchen Energieriegel vertrage ich überhaupt? Dazu muss man einfach verschiedene Riegel ausprobieren, was besonders vor einem langen, wichtigen Radrennen empfehlenswert ist. Das wäre doch ziemlich ärgerlich, wenn man sich erst zu spät bewusst wird, dass der Magen mit der Verdauung des Energieriegels nicht ganz zu Recht kommt.
Jeder muss diese Fragen individuell für sich selbst beantworten, um bei der Auswahl des richtigen Riegels nicht daneben zu liegen. Von daher sind Sie als Radfahrer gut beraten, sich die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe des Energieriegels genau zu betrachten. Folgende Inhaltsstoffe sollen bei Ihrer Wahl eine wichtige Rolle spielen:
Wie viele Kohlenhydrate und Kohlenhydrate welcher Art enthält der Energieriegel? Sind es Kohlenhydrate, die einen hohen Brennwert haben und wovon der Körper während eines Rennens lange zehren kann oder kann der Körper sie sehr schnell verbrennen und liefern in der Endphase eines Rennens dem Körper nochmal einen richtigen Energieschub?
Wie hoch ist der Fettanteil? Fette kann der Körper nur sehr langsam aufnehmen und die Muskulatur kann erst spät auf diese Energiereserven zurückgreifen. Ein Energieriegel für Radfahrer mit einem hohen Fettanteil mag vielleicht vor dem Beginn einer intensiven Anstrengung ratsam sein, aber als Energielieferant während der körperlichen Belastung ist er ungeeignet. In dieser Phase ist der Körper auf einen schnelleren Energielieferanten wie Kohlenhydraten angewiesen. Von daher kann man folgende Faustregeln festlegen: Ein Energieriegel für Radfahrer sollte schon für relativ gemäßigten Anstrengungen ein Verhältnis der Kohlenhydrate zu Fetten von 8 zu 1 haben, für intensivere Belastungen sogar einen Verhältnis von 22 zu 1 und mehr. Ein zu hoher Anteil an Fetten bremst einfach die Energiezufuhr.
Selbst ein zu hoher Anteil an Eiweißen kann die Energiezufuhr hemmen, jedoch ist man bis heute noch dabei herauszufinden, wie viel der optimale Anteil ist. Bisher ist man sich einig, dass vor allem in der Regenerationsphase nach einer ausgiebigen Belastung ein höherer Anteil an Eiweißen durchaus Sinn macht, damit sich vor allem die Muskeln sich erholen können. Während der eigentlichen Belastung sollte aber der prozentuale Anteil gering sein.
Im Bezug auf die Verträglichkeit muss jeder Radfahrer auch herausfinden, wie gut er Ballaststoffe verarbeiten kann, die in einigen Energieriegel vergleichsweise einen höheren Anteil haben. Sozusagen als Lockmittel werben einige Hersteller von Energieriegel für Radfahrer auch noch mit Zusatzstoffen wie Vitamine, Magnesium, Calcium und Koffein. Der Bedarf dieser Stoffe kann aber mit einer – selbst an Renntagen – ausgeglichen Ernährung gedeckt werden.
Zu guter Letzt ist für Radfahrer die Konsistenz des Energieriegels ausschlaggebend, für welchen Riegel sie sich entscheiden. Vor allem an wärmeren Tagen können sich klebrige Finger vermeiden lassen, wenn man sich für Energieriegel entscheidet, die keine schmelzenden Glasuren haben.