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Die richtige Kurventechnik
Solange alles nur geradeaus läuft, bekommen die wenigsten Biker ein Problem auf dem Fahrrad. Speziell die unter uns, die es gerne bergab mal richtig laufen lassen, werden wissen, wie viel Mut es erfordert mit richtig Dampf durch eine Kurve zu fahren. Wir wollen euch mit diesem Artikel einige theoretische Tipps an die Hand geben, mit denen ihr die Kurvengeschichte in der Praxis testen und verfeinern könnt.
Der hartnäckigste Bremsklotz bei Kurvenfahrten sitzt auf dem Hals und heißt Kopf. Wer Angst davor hat schnell durch eine Kurve zu fahren, der wird sich immer schwer tun. Viele Befürchtungen können alleine durch die Naturgesetze ad acta gelegt werden. Den Rest macht die Übung. Wer sich gerne mal die Downhill oder Freeride-Videos anschaut wird sehen, dass es geht. Alles, was die Jungs da können, kann auch jeder von uns, wenn er seinen Kopf darauf einstellt und viel übt.
Jetzt aber endlich zur Technik
Kurvenfahren ist eine Ganzkörpersache. Der ganze Torso arbeitet mit. Schulter, Kopf und Hüfte geben die Richtung an. Aufrecht fährt man nur mit Cityrädern in die Kurve. Ein Mountainbike wird in die Kurve gelegt, also Richtung Boden gedrückt. Gleichzeitig verlagert ihr den Schwerpunkt auf das äußere Pedal. Mehr Halt bekommt ihr, wenn ihr auch das Knie gegen den Rahmen drückt.
Dabei ist auch wichtig, dass ihr locker bleibt. Ellenbogen und Knie sind leicht angewinkelt und locker. Nicht versteift. Dadurch federt ihr mit eurem Körper automatisch mit, und gleichzeitig wird der Körperschwerpunkt nach unten verlegt, was euch wiederum mehr Grip bringt.
Wie beim Autofahren so suchen wir uns auch auf dem MTB immer den größten Kurvenradius aus. Hier ist die Zentrifugalkraft am kleinsten und die größte Kurvengeschwindigkeit möglich. Das kennt ihr vielleicht aus der Formel 1. Ab Runde 20 ca. sieht man auf dem Boden immer die schwarze Ideallinie. Dann erkennt man auch, dass die Fahrer eine Kurve außen anfahren, am zum Scheitelpunkt der Kurve nach innen fahren und sich dann wieder nach außen tragen lassen, wenn sie aus der Kurve rausbeschleunigen. Genauso machen wir das auch. Allerdings haben die Rennboliden oft nicht so viel Geröll, Pfützen oder Baumstämme im Weg. Spurrillen könnt ihr gut nutzen, Geröll und Schlamm oder Wasser dagegen solltet ihr umfahren. Das Zeug nimmt euch die Traktion.
Wo wir schon mal bei der Traktion sind. Wenn ihr gerade mit Schmackes durch die Kurve fahrt stellt das äußere Pedal nach unten. So könnt ihr den besten Druck aufbauen. Gleichzeitig liegt euer Oberkörper zwar weit vorne, trotzdem aber „über“ dem Fahrrad. Ihr neigt den Körper nicht mit in die Kurve. So lastet von „oben“ viel Druck auf den Rädern und die Traktion wird größer. Wie oben schon mal erwähnt drückt das Knie gegen das Bike, der Sattel dagegen wird gegen den Schenkel gedrückt. So „stützt“ ihr das Bike praktisch an euch selbst ab und versteift es.
Wie auch beim Auto sollte man in der Kurve selbst nicht oder nur sehr fein dosiert bremsen – oder gar nicht, wenn möglich. Bei der Kurvenausfahrt wird das Bike wieder aufgerichtet und die Bremse (falls gedrückt) wieder gelöst.
Das klingt vielleicht recht kompliziert, ist aber alles ganz logisch, wenn man es mal gemacht hat. Wenn ihr noch Fragen zu unseren Fahrtechnik-Beiträgen habt, dann schreibt uns am besten eine Email.