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Beachcruiser, Stretch Cruiser, Chopper und Custom Bikes

Cruiser FahrradAls Cruiser bezeichnet man einen Fahrradtyp, dessen Form 1933 durch den „B10E“ – erfunden und gebaut von dem in Hardheim (Deutschland) geborenen Ignaz Schwinn in Chicago (USA) – geprägt wurde. Seit den frühen 1930er Jahren bis hinein in den 1950er Jahren waren die sogenannten Cruiser Bikes die beliebtesten Fahrräder in den USA, nicht zuletzt wegen ihrer hohen Lebensdauer. Charakteristisch für die ersten Cruiser war, dass sie nur einen Gang hatten und daher optimal für das gemütliche Flanieren an der Strandpromenade geeignet war. Ihre dicke Bereifung und die breite und nach oben gezogene und geschwungene Lenkstange (dem sogenannten „Moonbar“) sowie der komfortable Fahrradsattel waren schon damals der Hingucker schlechthin.  1995 gelang es dem amerikanischen Fahrradhersteller Schwinn erneut, mit einer Neuauflage des legendären „Black Phantom“ die Begeisterung für Cruisers wiederaufleben zu lassen. Vor allem heute im modernen Stadtleben sind die verschiedenartigsten Cruisers immer häufiger anzutreffen, die wegen ihrer stark geschwungenen Rahmenrohren und breiten Ballonreifen ein Eye Catcher sind.

Fast schon neidisch blickt man ihnen hinterher, wie sie lässig, als säßen sie auf einer richtigen Chopper, durch die Fußgängerzone zur Eisdiele cruisen. Markant für das Cruiser Bike sind auch sein hohes Gewicht, die einfache Ausstattung und die aufrechte Sitzposition. Cruiser gilt als Oberbegriff für die verschiedenen Custom Bikes und Choppers.  Im Folgenden stellen wir die unterschiedlichen Custom Bikes vor.

Cruisers lassen sich in fünf verschiedene Arten einordnen: dem Beach Cruiser, dem Stretch Cruiser, dem Lowrider,  dem Soft Cruiser und  dem Chopper Bike.

Beach Cruiser

Die Geburtsstunde des Beach Cruisers liegt in den frühen 1950er Jahren und als Geburtsort könnte man sämtliche Strände der USA angeben. Die Form der Beach Cruisers kommt noch am ehestem dem ursprünglichen Cruiser von Schwinn heran. Beach Cruisers besitzen ebenfalls breite 24 bzw. 26 Zoll Reifen (oft 3 Zoll breit und mit Weißwand) und eine breite, nach hinten gezogene, verchromte Lenkstange. Auffallend ist auch der häufig gefederte, komfortable Fahrradsattel. Im Gegensatz zu den ersten Modellen haben einige neuzeitlichen Ausführungen der Beachcruiser eine Nabenschaltung mit 3 bis 7 Gängen.  Durch die hohe Lenkstange  und den niedrigen Sitz ergibt sich die aufrechte Sitzposition. Seit einigen Jahren hat sich in Deutschland sogar eine richtige Beachcruiser Szene mit organisierten Treffen etabliert und die Begeisterung für Beachcruisers wächst und wächst!

Stretch Cruiser

Stretch Cruiser – der Name ist Programm! Im Gegensatz zu den Beach Cruisern sind diese Custom Bikes in die Länge gedehnt. Verursacht wird dies einerseits durch den langen, gestreckten Rahmen und Lenkgabeln und andererseits durch die Laufräder, die verhältnismäßig niedrig ihm Rahmen liegen. Dadurch kann der Stretch Cruiser eine Länge von mehr als 220 cm erreichen. Der Fahrradsattel ist ebenfalls ziemlich tief positioniert, durch den hohen Lenker ergibt sich daraus eine mehr gestreckte Sitzhaltung. Also ist nicht nur das Fahrrad an und für sich „gestretcht“, auch der Fahrer selbst wird „gestretcht“. Von daher erklärt es sich von selbst, dass dieses Custom Bike wie auch die meisten anderen mehr zum Vergnügen in der Stadt sich eignen, für ernsthafte, sportliche Betätigung greift man jedoch lieber auf andere Fahrradtypen zurück.

Chopper Bike

Das Chopper Bike ist von den Custom Bikes wohl das Auffallendste. Das mag daran liegen, dass es in seiner Bauweise dem großen Bruder, dem gleichnamigen Motorrad, stark ähnelt. Auffällig dabei ist der angedeutete Tank am oberen Ende des Oberrohrs.  Dem Motorrad nachempfunden ist ebenfalls die geteilte, vordere Federgabel, der hohe Lenker (auch „apehanger“ genannt) und dass das hintere Laufrad deutlich breiter ist als das vordere Laufrad. Wie beim Stretchcruiser ist auch der Fahrradsattel sehr dicht am Hinterrad, wodurch sich ebenfalls die typische Chopper-Haltung ergibt.

Lowrider

Die Anfänge dieses Custom Bikes findet man in Kalifornien in den 1960ern Jahren. Vor allen die Jugendlichen der Einwanderer aus Mexiko bauten ihre Fahrräder so um, dass sie in ihrer Bauweise den originalen Low Ridern (tiefer gelegte Autos) herankommen.  Erreicht haben sie dies, indem sie relativ kleine Räder verwendeten (20 Zoll). Dadurch liegt der Lowrider sehr viel tiefer als gewöhnliche Fahrräder. Auffallend ist auch ihr Bananensattel, der auch für die Bonanza-Rädern typisch ist. Selbst in der Stadt sind Lowriders nur selten zu sichten, da sie wegen ihres hohen Gewichts und den Pedalen, die beim  niedrigsten Punkt fast an den Boden reichen, sehr viel Geschick benötigen. Von daher sind Lowrider hauptsächlich im Rahmen einer Show zu bewundern.

Soft Cruiser

Als letztes der Custom Bikes möchten wir euch nun die den Soft Cruiser vorstellen. In seiner Bauweise ist es dem Beachcruiser nachempfunden, sind aber verstärkt auf Komfort und Ergonomie ausgelegt.  Die Bereifung ist schmaler als bei den Beach Cruisern (1,75-1,90 Zoll statt 3 Zoll) und sie haben sowohl vorne als auch hinten eine Doppelbrückengabel.  Der Rahmen der Soft Cruisers  nimmt man meist von Tourenrädern, von diesen stammen letztendlich auch oft die kleineren Tretlager. Für den Softcruiser ist auch der breite Lenker markant. Der breite, bequeme Fahrradsattel macht das Cruisen auch zu einem Genuss!

Bildquelle: wikipedia.org

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